Na ja, über Strom lachst Du nicht mehr, wenn Du mal in eine Steckdose gefasst hast, von der Du der Meinung warst, die Sicherung sei GANZ SICHER draußen. (Erfahrung!)
Lachen ist ein Abwehrreflex. Nichts weiter. Was der Mensch nicht versteht, darüber lacht er. Da unterscheiden wir uns nicht wesentlich von den Schimpansen; die tun das nämlich auch.
Ich hatte da mal eine Bekannte, die konnte ohne größere Bedenken mehrere Stangen Zigaretten über die tschechische Grenze bringen, weil jedesmal wenn der deutsche Grenzer im tiefsten Sächsisch anfing, zu sagen, "Gänsefleisch [den Gofferraum oufmachen]", sie in helles Lachen ausbrach.
Sie kicherte immer schon drei Kilometer vor der Grenze.
Aber "Lachen" ist was anderes als "Verlachen".
"Verlachen" heißt für mich, verächtlich machen. "to turn down", wie's die Engländer sagen, trifft's vielleicht eher: Du machst etwas nieder, was nicht in Deinen Begriffsrahmen passt.
Ein absolutes Parade-Beispiel von "turning-down journalism" ist für mich die Bild-Zeitung: Bild Dir Deine Meinung, aber bitteschön nur unsere. Darum texten sie Schlagzeilen, mit denen sie Leute runtermachen oder in den Himmel heben. www.bildblog.de zu lesen, kann da sehr erleuchtend (und erheiternd) sein, womit wir wieder beim Lachen wären.
Aber, um wieder aufs Thema zu kommen: lachen, AUSlachen, und VERlachen, das sind doch drei paar Stiefel. Wobei VERlachen die widerwärtigste Form davon ist, weil sie den Menschen in seiner gesellschaftlichen Fixierung hält, und andere ausgrenzt, die vielleicht eine Meinung haben, die genauso gerechtfertigt ist.